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Publikation

Wie kann die durchschnittliche Ausbildungsquote in Deutschland korrekt gemessen werden?

Beschreibung

"In den politischen Diskussionen über die Ursachen der Lehrstellenlücke in Deutschland während der letzten Jahre wurde häufig eine zu geringe Ausbildungsneigung der Unternehmen thematisiert, die sich in einer zu geringen Ausbildungsquote niederschlage. In diesem Beitrag wird gezeigt, dass Lehrstellenlücke und Ausbildungsquote nur bedingt miteinander zusammenhängen. Die Lehrstellenlücke kann aufgrund größerer Kohorten, die auf den Arbeitsmarkt drängen sowie gesunkener Beschäftigungszahlen steigen, während die Ausbildungsquote gleich bleibt oder sogar steigt. Außerdem wird thematisiert, dass die bisher gängige Berechnung der Ausbildungsquote an Stichtagen zu stark abweichenden Ergebnissen führt. Dies liegt daran, dass die Ausbildungsquote zyklisch über das Jahr schwankt mit einem Maximum zum Jahreswechsel und einem Minimum im Juli. Im Maximum liegt die Ausbildungsquote circa einen Prozentpunkt oberhalb des Durchschnitts und im Minimum circa einen halben Prozentpunkt darunter. Hinzu kommt, dass die saisonalen Muster zwischen den Berufsgruppen abweichen, da manche Berufe Abschlussprüfungen am Ende des Ausbildungsjahres vorsehen und andere Berufe nach dem Halbjahr. Dies bedeutet wiederum, dass die Abweichungen vom Jahresmittelwert für einzelne Berufe je nach Messzeitpunkt unterschiedlich sind. Um die durchschnittliche Ausbildungsquote in Deutschland korrekt zu berechnen, schlagen wir eine Aggregation der täglich erhobenen Ausbildungsquoten vor. Die Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit ist dabei die beste Datenbasis für die Berechnung der täglichen Ausbildungsquote. Der Beitrag zeigt, dass deutliche Verzerrungen auftreten können, wenn man die Ausbildungsquote auf Basis anderer Datenquellen berechnet." (Textauszug, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Jacobebbinghaus, Peter, Jens Mohrenweiser & Thomas Zwick (2008): Wie kann die durchschnittliche Ausbildungsquote in Deutschland korrekt gemessen werden? (ZEW discussion paper 2008-055), Mannheim, 22 S.

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