Springe zum Inhalt

Publikation

Reallocation effects of the minimum wage

Beschreibung

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Befürchtungen vieler ÖkonomInnen, die Einführung des Mindestlohns in Deutschland im Jahr 2015 würde zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten führen, unbegründet waren. Vielmehr zeigen die Ergebnisse, dass die Einführung des Mindestlohns die Löhne von Geringverdienenden erhöht, die Beschäftigung nicht gesenkt und eine Reallokation der Geringverdienenden hin zu produktiveren Betrieben bewirkt hat. Somit hat der Mindestlohn dazu beigetragen, die Lohnungleichheit zu verringern, sowohl zwischen den ArbeitnehmerInnen als auch zwischen den einzelnen Regionen in Deutschland. Diese Ergebnisse bedeuten jedoch nicht, dass es keine Betriebe oder ArbeitnehmerInnen gibt, für welche die Einführung des Mindestlohns von Nachteil war. So hat der Mindestlohn beispielsweise dazu geführt, dass einige kleine Betriebe aus dem Markt ausgeschieden sind. Außerdem ging die Reallokation von ArbeitnehmerInnen mit niedrigen Löhnen hin zu besser bezahlenden Betrieben einher mit längeren Pendeldistanzen, was dazu geführt haben könnte, dass einige ArbeitnehmerInnen trotz eines höheren Lohns nun insgesamt schlechter gestellt sind. Obwohl es einige VerliererInnen der Mindestlohnpolitik geben dürfte, kommen wir aber zu dem Schluss, dass sich die Gesamtwohlfahrt von Geringverdienenden als Reaktion auf die Einführung des Mindestlohns wahrscheinlich erhöht hat. Ob sich dieses Ergebnis auch auf die derzeit zum Teil geforderten, weitergehenden Erhöhungen des Mindestlohns übertragen lässt, ist vor dem Hintergrund unserer Ergebnisse nicht klar zu beantworten. Dies bleibt eine offene Forschungsfrage." (Textauszug, IAB-Doku)

Zitationshinweis

Dustmann, Christian, Attila Lindner, Uta Schönberg, Matthias Umkehrer & Philipp Vom Berge (2021): Reallocation effects of the minimum wage. In: VOX H. 07.10.2021, o. Sz.